Die DDR-Zeitzeugin Birgit Schlicke bei ihrem Vortrag in der Aula der GAZ. Foto: Dr. Martin Schmidl

Reichelsheim. Vor Kurzem versammelten sich die zehnten Klassen der Georg-August-Zinn-Schule Reichelsheim (GAZ) in der Aula der Schule, um der DDR-Zeitzeugin Birgit Schlicke zuzuhören.

Brigit Schlicke, Jahrgang 1969, begann ihren Vortrag mit Kindheitserfahrungen in der ehemaligen DDR.

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„Ich habe früh gemerkt, irgendetwas stimmt in diesem Land nicht. Ich fühlte mich beobachtet und eingesperrt“, sagte die Zeitzeugin.

Als sie 16 Jahre alt war, hatten Schlickes Eltern beschlossen, die DDR zu verlassen. Ihre Lehrerin erfuhr davon. Sie versuchte, die junge Frau zum Bleiben zu überreden. Doch Schlicke lehnte ab, was zur Folge hatte, dass sie nicht zum Abitur zugelassen wurde. In den folgenden Monaten geriet die gesamte Familie in das Visier der „Stasi“.

„Wir wurden in unserem Haus überwacht, unsere Post wurde geöffnet“, schilderte die Zeitzeugin jene Zeit, die darin gipfelte, dass sie selbst beim Verlassen des Hauses auf Schritt und Tritt verfolgt wurde.

Aufgrund eines abgefangenen Briefs an eine Menschenrechtsorganisation in Westdeutschland wurde Birgit Schlicke 1988 in das gefürchtete Frauengefängnis Hoheneck inhaftiert. Sie war die jüngste Insassin und wurde als „Landesverräterin“ für 2,5 Jahre mit Diebinnen, Mörderinnen und einer ehemaligen KZ-Aufseherin eingesperrt. red

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