Anlieferung eines Rotorblatts mit Spezial-Lkw am Entega-Windpark Binselberg bei Groß-Umstadt. Foto: Entega

Odenwaldkreis. Wind- oder Solarparks zu realisieren, ist ein komplexer Prozess: Eine sorgfältige Planung ist erforderlich, verschiedene Akteure müssen zusammenarbeiten und zahlreiche Faktoren berücksichtigt werden.
Im ersten Teil ging es um die Planung und die Vorarbeiten im Konzern und vor Ort, die notwendig sind, solche großen Projekte umzusetzen. Der zweite Teil beleuchtet den Bau und die Inbetriebnahme von Wind- und Solarparks.

Mit der erfolgreicher Flächenakquisition beginnt die eigentliche Projektentwicklung, um den jeweiligen Wind- oder Solarpark nach zwei bis fünf Jahren errichten zu können.

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Die Projektentwicklung beinhaltet alle notwendigen Tätigkeiten bis zur Erlangung der entsprechenden Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz bei Windenergie oder für eine Baugenehmigung bei Photovoltaik. Um diese Genehmigung zu erhalten, müssen allerdings umfangreiche gesetzliche Prüfungen bezüglich der Umwelteinflüsse durchgeführt werden. Dazu gehört auch die enge Zusammenarbeit mit den betroffenen Gemeinden, um mögliche Widerstände zu minimieren. Durch Informationsveranstaltungen wird für Akzeptanz in der Bevölkerung für die geplanten Projekte geworben, welche für den Projekterfolg sehr wichtig ist.

Die Projektierung umfasst bei der Windenergie die Auswahl geeigneter Windturbinen, die Positionierung im Gelände sowie die Infrastruktur für die Stromübertragung. Hier müssen sorgfältig die Größe, Leistung und Anzahl der Turbinen bestimmt werden, um die optimale Energiegewinnung zu erzielen. Auch Auswirkungen auf die Umwelt und das Ökosystem, insbesondere auf Vögel, Fledermäuse und den Landschaftsschutz sind kritisch zu beachten.

Bei Solarparks ist zunächst eine Fläche zu identifizieren, die zusammenhängend eine geeignete Größe ergibt und aufgrund ihrer Lage, Ausrichtung und Verschattungsfreiheit für die Errichtung eines Solarparks geeignet ist. Zudem muss geprüft werden, ob in räumlicher Nähe der Fläche ein geeigneter Netzanschluss zum Anschluss des Solarparks an das öffentliche Stromnetz vorhanden ist. Im Rahmen des Bauleitplanverfahrens werden Arten- und Naturschutzgutachten, Bodengutachten sowie je nach Fläche weitere Gutachten, etwa Blendgutachten, erstellt.

Nach erfolgreicher Genehmigungserteilung und Zuschlag bei der Bundesnetzagentur hinsichtlich der Vergütungshöhe erfolgt der Bau des Wind- oder Solarparks.

Die Turbinen müssen an den Ort des Windparks geliefert und vor Ort aufgestellt werden. Zufahrtswege müssen gesichert und geschaffen, Fundamente gegossen und die Infrastruktur für die Stromübertragung errichtet werden. Sobald die Windturbinen installiert sind, müssen sie an das Stromnetz angeschlossen werden, um den produzierten erneuerbaren Strom effizient in das Energiesystem zu integrieren.

Der Bau eines Solarparks stellt im Verhältnis zum Genehmigungsverfahren einen relativ kurzen Zeitraum dar. Beim Bau werden zunächst Rammpfahle im Boden verankert, welche mit Trägerschienen verbunden werden. Auf dieser sogenannten Unterkonstruktion werden dann die Solarmodule installiert. Sobald die Module installiert sind, wird die Infrastruktur für die Einspeisung in das Stromnetz errichtet. Dazu zählen neben der Installation von Wechselrichtern und Trafostationen auch die Verlegung einer Kabeltrasse bis zum öffentlichen Stromnetz.

Nach Inbetriebnahme sind eine kontinuierliche Überwachung, Wartung und Reparatur erforderlich, um eine maximale Lebensdauer und Effizienz sicherzustellen. Regelmäßige Inspektionen und schnelle Reaktionen auf Störungen sind entscheidend, um Ausfallzeiten zu minimieren und die Energieproduktion zu optimieren. Diese Aufgaben fallen dann ebenfalls in das Aufgabengebiet der Entega AG. red

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