Viele Informationen zur Zukunft des Wohnens: Landrat Frank Matiaske (links) heißt den Wohn-Experten Prof. Dr. Andreas Pfnür von der TU Darmstadt im Haus der Energie willkommen. Zu dem Vortrag eingeladen hatte die Odenwald-Akademie. Foto Saskia Hofmann/Kreisverwaltung

Erbach. Vor Kurzem hat Prof. Dr. Andreas Pfnür, der Leiter des Fachgebiets Immobilienwirtschaft und Baubetriebswirtschaftslehre der TU Darmstadt, einen Vortrag über den Odenwaldkreis als Wohnstandort in Zukunft gehalten.

Die drei Kernthesen: Der Odenwaldkreis wird unweigerlich noch begehrter und hat dabei mehr Chancen als Risiken.

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Die Verantwortlichen in Politik und Verwaltungen haben die Chance, diese Entwicklung positiv zu gestalten und sollten sie nutzen.

Damit verbunden seien Herausforderungen wie etwa die weitere Verbesserung der Aufenthaltsqualität von Ortszentren und in punkto Digitalisierung.

Zu den Umbrüchen des Wohnens in Deutschland hat Pfnür gemeinsam mit zwei Kollegen und einer Kollegin jüngst eine empirische Studie veröffentlicht, deren Ergebnisse er genauso vorstellte wie daraus folgende Implikationen für den Odenwaldkreis.

Zu Beginn der Veranstaltung hatte Landrat Frank Matiaske Pfnür als „sehr kompetenten Referenten zu einem spannenden Thema, das uns alle angeht“ begrüßt. Matiaske wies auf spürbare Veränderungen hin, die es bereits seit 2015 gebe. „Damals hatten wir einen deutlichen Wohnungs-Leerstand bei uns und eine ungünstige demografische Prognose. Auch dank vergleichsweise bezahlbarer Mieten ist die Entwicklung zugunsten des ländlichen Raums seitdem in voller Fahrt. Genau aus diesem Grund bringen wir auch Glasfaser in jedes Haus.“

Was für eine weiterhin vermehrte Nachfrage nach Wohnraum im Kreisgebiet spreche, sei zum Beispiel eine „steigende Sehnsucht zugunsten des ländlichen Raums im Zuge eines wachsenden Gesundheits- um Umweltbewusstseins“, wie Pfnür darlegte. So hat Pfnürs Studie ergeben, dass die derzeit mit ihrer Wohnsituation unzufriedenen Menschen bezahlbare Wohnungen und die Nähe zur Natur suchen.

Hierzu gebe es kreisweit entsprechende Anstrengungen. Pfnür ermutigte dazu, darin nicht nachzulassen und betonte, wie wichtig schnelle Datenautobahnen vor allem wegen der weiter zunehmenden Arbeit im Homeoffice seien.

Pfnür würdigte in diesem Zusammenhang die Wohnbaustrategie des Odenwaldkreises ausdrücklich. Sie war im Zuge des Kreisentwicklungskonzepts entstanden und legt unter anderem den Fokus auf Wohnen im Bestand und den Umgang mit großen Wohneinheiten, in denen nur wenige, meist ältere Menschen zuhause sind.

Zu dem Vortrag hatte die Odenwald-Akademie in den Festsaal des Hauses der Energie eingeladen. red

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