Unterirdische Arbeiten am Stromnetz. Foto: Entega

Odenwaldkreis/Südhessen. Etwa 63,5 Millionen Euro hat die e-netz Südhessen AG, der regionale Strom- und Gasnetzbetreiber der ENTEGA, allein in den vergangenen beiden Jahren investiert, um ihr gesamtes Stromnetz für zukünftige Anforderungen zu rüsten und die Versorgungsqualität im Rhein-Main-Neckar-Raum auf gewohnt hohem Niveau zu halten.

Infolgedessen schreiten der Ausbau und die Erneuerung des Niederspannungsnetzes der ENTEGA-Netztochter konsequent voran: Mehr als 19,5 Millionen Euro davon entfielen auf Baumaßnahmen in der Niederspannung. Das Niederspannungsnetz ist die niedrigste Spannungsstufe im öffentlichen Verteilnetz.

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Kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltung sowie private Haushalte sind daran angeschlossen. Anders ausgedrückt: Bei der Niederspannung handelt es sich um den Haushaltsstrom, der beim Endverbraucher aus der Steckdose kommt – und das 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.

Für die zuverlässige Stromversorgung der Bürger bilden Transformatorenstationen einen wichtigen Knotenpunkt zwischen der Mittelspannung und der Niederspannung. Im Jahr 2022 gab die e-netz Südhessen im Rahmen ihrer Investitionen in das Stromnetz etwa 8,5 Millionen Euro für die Sanierung und den Neubau von Transformatorenstationen in Südhessen aus.

Die Gesamtlänge aller Niederspannungskabel im Netzgebiet beträgt inzwischen mehr als 6.700 Kilometer. Seit dem Jahr 2021 hat der Netzbetreiber davon über 175 Kilometer neu verlegt oder ausgewechselt. Nötig werden Baumaßnahmen auch, weil die Stromnetze immer höheren Belastungen ausgesetzt sind: Mehr Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Firmen und Privathäusern speisen Strom ein, Ladestationen für E-Autos sowie Wärmepumpen zum Heizen der Häuser fordern einen höheren Strombedarf.

„Neue Ortsnetzstationen und neue Kabel sind wichtige Bausteine, um die Niederspannungsnetze fit zu machen – für die Einspeisung regenerativ erzeugter Energie und für die Anforderungen, die Elektromobilität und Wärmepumpen an die Netze stellen“, erklärt Holger Klein, technischer Vorstand der enetz Südhessen AG, die gewachsene Beanspruchung der Netzinfrastruktur.

Darüber hinaus baut die e-netz Südhessen auch die noch wenigen verbliebenen Freileitungen Stück für Stück zurück. Sie werden ersetzt durch unterirdisch verlaufende Kabel, die leistungsfähiger und weniger anfällig für Wind und Wetter sind. Dies bringt zudem eine willkommene optische Verbesserung mit sich, da das Orts- und Landschaftsbild nicht mehr durch Freileitungen beeinträchtigt wird.

Auch die Planung des ENTEGANetzbetreibers sieht weitere hohe Investitionen in die Stromnetze vor: Von 2023 bis 2027 werden jährlich durchschnittlich 44,5 Millionen Euro in Ausbau und Erneuerung fließen.

Das gewährleistet die Zukunftsfähigkeit der Netze und schafft eine stabile Basis für die sichere Integration von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien. So ist noch in diesem Jahr der Einsatz mehrerer regelbarer Ortsnetz- Transformatoren vorgesehen.

Diese so genannten rONTs gelten als eine der größten marktfähigen Netztechnik-Entwicklungen der vergangenen Jahre. Sie ermöglichen es, trotz der erwähnten Belastungen durch Einspeisung und Entnahme, die Netzspannung für Kunden in gewohnt hoher Qualität zur Verfügung zu stellen.

Zu guter Letzt wird auch der Einsatz digitaler Technik in der Niederspannung immer stärker vorangetrieben, um in Zukunft Engpässen und Abweichungen im Stromnetz durch frühzeitiges Erkennen besser vorbeugen zu können. red

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