Die Siegerinnen, Sieger und Platzierten des 57. Bundeswettbewerbs Jugend forscht treffen heute (06.09.) Bundeskanzler Olaf Scholz. An dem traditionellen Empfang um 11:30 Uhr im Berliner Bundeskanzleramt nehmen 56 Jungforscherinnen und Jungforscher teil. Sie alle waren Ende Mai beim Bundesfinale von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb erfolgreich, das gemeinsam von der Stiftung Jugend forscht e. V. und dem FORSCHUNGSFORUM Schleswig-Holstein e. V. in Lübeck ausgerichtet wurde.
Gewinner des „Preises des Bundeskanzlers für die originellste Arbeit“ geht an 18-Jährigen aus Husum für sein Biologie-Projekt
Im Mittelpunkt der Veranstaltung, an der auch Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger teilnehmen wird, steht Bundessieger Cornelius-Ägidian Quint aus Husum. Der 18-Jährige wurde beim diesjährigen Bundeswettbewerb Jugend forscht mit dem „Preis des Bundeskanzlers für die originellste Arbeit“ ausgezeichnet. Er wird Olaf Scholz als Preisstifter sein Biologie-Forschungsprojekt persönlich präsentieren.
Der Jungforscher entwickelte einen innovativen Ansatz zur Renaturierung von Mooren. Er fand eine Möglichkeit, wie sich Moose auf ehemaligen Moorflächen schneller wieder ansiedeln lassen: indem nämlich vermehrungsfähige Pflanzenzellen so verpackt werden, dass sie sich wie Samenkörner großflächig ausstreuen lassen. Der Nachwuchsforscher vermehrte Sprossen der Moosart Sphagnum fallax in gefiltertem Moorwasser und umhüllte sie mit Alginat, einem transparenten Kohlenhydrat aus Algen. In einer mit feuchtem Torf befüllten Wanne wuchsen aus den Alginatkügelchen kleine Moospflanzen. Cornelius-Ägi- dian Quint hat in diesem Sommer sein Abitur an der Hermann-Tast-Schule Husum bestanden und plant, Medizin zu studieren.
Auch Michelstädter Schüler in Berlin vertreten
Mit dabei sind auch drei Schüler des Michelstädter Gymnasiums. Ilias Zempelin (18), Hannes Specht (18) und Marco Leipnitz (17) konnten mit ihrem Projekt „Sentry Bot“ – ein Kugelroboter mit Weitblick – den fünften Preis im Bereich Technik einholen.
Der Kugelroboter ist ein fahrbarer ferngesteuerter Überwachungsroboter für schwer zugängliche Bereiche in Industrieanlagen oder Gebäuden. Die Beobachtungskamera sitzt in einer zehn Zentimeter Durchmesser Acrylglaskugel und bewegt sich mittels Mikromotoren und Gummireifen fort. Platine, mechanische Teile und Fernsteuerung entwickelten und bauten die drei Michelstädter Schüler selbst. Die fahrbare Grundplatte aus Kunststoff fertigten sie mit einem 3-D-Drucker. Mithilfe der Kamera lässt sich ein Bereich mit einem Radius von bis zu 300 Metern überwachen. Hierbei wird das Bild durch ein System übertragen, das aus Drohnen bekannt ist. Damit sich der Roboter jederzeit präzise und stabil fortbewegt, wollen die drei Forscher ihre Software weiter optimieren.
Bereits gestern besichtigten die Preisträgerinnen und Preisträger aus ganz Deutschland das „Futurium – Haus der Zukünfte“ in Berlin und beschäftigten sich mit der Frage, wie wir künftig leben wollen. Darüber hinaus lernten sie Zentrum und Regierungsviertel der Hauptstadt bei einer Stadtrundfahrt kennen.
„Für die erfolgreichen Jungforscherinnen und Jungforscher des diesjährigen Bundesfinales ist das Treffen mit dem Bundeskanzler der Höhepunkt zum Abschluss der 57. Wettbewerbsrunde“, wird Dr. Sven Baszio, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Jugend forscht e. V. in einer Pressemeldung zitiert. „Die Veranstaltung im Kanzleramt bedeutet je- des Jahr eine besondere Anerkennung der herausragenden Leistungen von Deutschlands besten Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforschern. Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Jahr wieder in Präsenz im Kanzleramt zu Gast sein dürfen.“
Bundeskanzler Willy Brandt stiftete 1971 erstmals einen Sonderpreis bei Jugend forscht. Seit 1981 werden alle Siegerinnen, Sieger und Platzierten des Bundeswettbewerbs zu einem persönlichen Empfang in das Kanzleramt eingeladen.
Interessierte können den Empfang der prämierten Jungforscherinnen und Jungforscher unter www.bundesregierung.de live im Internet verfolgen.
Infos zu den Projekte gibt es unter www.jugend-forscht.de. cly