Wie mit Puderzucker bestreut sieht die kleine Grundschule aus. Der Kreistag hat beschlossen, dass auch in Zukunft hier Kinder Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Foto: privat

Michelstadt. Sollte die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau die von ihr getragene Grundschule in Weiten-Gesäß aufgeben, wird der Odenwaldkreis den Erhalt der Schule sichern, sofern sich kein anderer geeigneter Träger findet. Das hat der Odenwälder Kreistag in seiner Sitzung am Montag, 12. Dezember, einstimmig beschlossen und damit einen Antrag der Koalition von SPD, ÜWG und FDP angenommen.

Voraussetzung für die eventuelle Übernahme der Trägerschaft durch den Kreis ist, dass das Land Hessen für die erforderliche personelle Ausstattung sorgt. Der Kreisausschuss soll die notwendigen Schritte einleiten und nach der Sommerpause 2023 dem Kreistag darüber berichten.

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„Jetzt können die Familien in Weiten-Gesäß mit dem guten Gefühl Weihnachten feiern, dass die Zukunft unserer Grundschule gesichert ist“, erklärt Raoul Giebenhain, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Laut Giebenhain wurde der Kreisausschuss beauftragt, „umgehend die notwendigen Schritte einzuleiten und dem Kreistag in der ersten Sitzung nach der Sommerpause 2023 Bericht zu erstatten.“

„Mit dem Beschluss der evangelischen Kirche die Trägerschaft über die Grundschule in Weiten-Gesäß zum 30.06.2026 aufzugeben, wurde die Bevölkerung von Weiten-Gesäß vor den Kopf gestoßen“, beschreibt Georg Raab, Vorsitzender der ÜWG-Fraktion, die Lage vor Ort.

Viele junge Familien hätten sich in Weiten-Gesäß niedergelassen oder diesem Ort nicht den Rücken zu gekehrt, weil es dort einen Kindergarten und eine Grundschule gibt. „Die Schließung der Schule würde die Lebensplanung vieler junger Familien in Frage stellen“, so Raoul Giebenhain, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, der mit seiner Familie selbst in Weiten-Gesäß lebt.

Die Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau entscheidet im Frühjahr 2023, ob die Schule in dem Michelstädter Stadtteil aus Spargründen im Jahr 2026 aufgegeben werden soll.

Eigentlich wollte die Synode dies schon in ihrer jüngsten Sitzung Ende November beschließen, verschob die Entscheidung aber.

Redner aller Fraktionen betonten die Bedeutung eines Grundschulangebots im jeweiligen Wohnort und somit auch in Weiten-Gesäß. Landrat Frank Matiaske dankte dem Kreistag für die geschlossene Haltung. „Sie entspricht unserer Philosophie, auch kleine Schulstandorte zu erhalten.“ red

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