Der Marktplatzbrunnen im Pfingstschmuck – und zur Tradition passende Kostüme. Bürgermeister Dr. Peter Traub überreicht ein Präsent. Bild: Stadt Erbach

Erbach/Odenwaldkreis. An diesem Wochenende steht eines der höchsten christlichen Feste an: Pfingsten. Das Pfingstfest wird 50 Tage nach Ostern gefeiert und ist eines der bedeutendsten Feste der christlichen Kirche – nach Karfreitag, Ostern und Weihnachten. An diesem Tag soll der Geist Gottes den Jüngern in Gestalt einer weißen Taube erschienen sein.

In der christlichen Bilderlehre ist die weiße Taube häufig ein Symbol für den heiligen Geist – nicht zuletzt eröffnen sich Parallelen zur Geschichte von der Sintflut. Wer in einer Kirche nah oben in die Kuppel schaut, wird am höchsten Punkt oftmals das Bild einer weißen Taube sehen. Viele Bräuche und Traditionen haben sich zu Pfingsten herausgebildet oder sind in diesen Feiertag eingeflossen. So wird Pfingsten mit Flurumritten und Prozessionen begangen oder als Frühlings- und Sommerfest gefeiert. Üblich ist es auch, einen geschmückten Baum aufzustellen.

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Früher wurden die Nutztiere an Pfingsten zum ersten Mal auf die Sommerweide geführt – und oft führte ein geschmückter Ochse die Prozession an: der sogenannte Pfingstochse. Eine weitere Tradition ist das Schmücken der Brunnen, was auf den germanischen Glauben an Quell und Brunnengeister zurückgeht. Das Christentum übernahm den Brauch mit der Feier des Wassers als Lebensquelle.

Für Erbach ist überliefert, dass die nach einer Dürre versiegten städtischen Brunnen gerade an Pfingsten wieder Wasser führten. Zum Dank schmückten die Erbacher die Brunnen. In Erbach präsentieren sich die Brunnen im Pfingstschmuck: Ehrenamtlich übernehmen fünf Erbacher Vereine das Schmücken in der Altstadt.

Brunnenpaten bringen Birkenlaub, bunte Bänder und einen Brunnenspruch an – diese wurden am heutigen Samstag feierlich eingeweiht. An jedem Brunnen, beginnend mit dem an der südlichen Lustgartenmauer, wird Halt gemacht. Die Vereine verlesen den Brunnenspruch, ehe die Brunnenpaten von der Kreisstadt einen getöpferten Trinkbecher überreicht bekommen.

Den Brunnen an der südlichen Lustgartenmauer verschönert die Chorvereinigung Liedertafel, die Hans-von-der-Au-Trachtengruppe kümmert sich um den Marktplatzbrunnen, die DRK-Ortsgruppe verziert den Schlossgrabenbrunnen, der Gänsgretelverein Gi-Gack schmückt den Gänsgretelbrunnen und die evangelische Kirche Erbach verschönert den Städtelbrunnen. red

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