Der Gasspürer mit dem hochsensiblen Meßgerät. Foto: juergenmai.de

Südhessen. Wenn Zlatko Skrbin zu Fuß in den Kommunen Südhessens unterwegs ist, sind ihm die neugierigen Blicke seiner Umgebung sicher. Sein Auftreten erregt Aufmerksamkeit: Ein technisches Gerät auf den Rücken geschnallt, führt er eine lange Stange auf zwei Rollen vor sich her. Sein Blick wandert indes immer wieder konzentriert auf den Bildschirm seines Tablets.

Zlatko Skrbin führt nicht etwa einen Rasentrimmer spazieren. Er ist Gasspürer bei der e-netz Südhessen, der Netztochter der Entega in Darmstadt, und im Dienst der Versorgungssicherheit unterwegs. Sein Auftrag: unterirdisch verlegte Erdgasleitungen im Versorgungsgebiet Zentimeter für Zentimeter abgehen und auf kleinste Leckagen überprüfen. Seine Ausrüstung: hochsensible digitale Messinstrumente zur Erkennung von austretendem Gas.

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Die Ausstattung ist echtes Hightech. Die so genannte Teppichsonde saugt Luft von der Erdoberfläche ab und pumpt sie in die Gasspüreinheit. Dieses hochentwickelte Stück Technik schlägt schon beim geringsten Hauch von Gas aus. „Unsere Geräte erkennen einen Erdgasanteil der Luft im Millionstelbereich. Sollte je eine Leitung undicht sein, können wir die Stelle frühzeitig und punktgenau lokalisieren. So können wir Reparaturen schnell vornehmen“, sagt Zlatko Skrbin. Dass seine Kollegen und er Spuren von ausgetretenem Gas feststellen, sei äußerst selten. Die Netze befinden sich in einem guten Zustand. Die regelmäßigen und konsequenten Investitionen der e-netz Südhessen in ihre Erdgasnetze zahlen sich aus.

Inzwischen ist Gasspüren ein vollständig digitalisierter Prozess: Die Lage und den Verlauf der Leitungen entnimmt Zlatko Skrbin dem Planwerk auf seinem Tablet. Auf Papier gedruckte Karten und Pläne gehören der Vergangenheit an. Eine spezielle App dokumentiert zudem automatisch die Ergebnisse der Begehung. Darüber hinaus testet die e-netz Südhessen derzeit auch ein Fahrzeug mit innovativer Gasspür-Technik in ihrem Netzgebiet.

Die gesetzlich vorgeschriebene Routinekontrolle wird je Kommune alle vier Jahre ausgeführt. In der Regel läuft die Saison von März bis Oktober, denn Gasspürer benötigen trockenes Wetter. Bei Regen können die Messgeräte einen möglichen Gasaustritt nicht erkennen. Dabei beschäftigt die e-netz Südhessen sowohl eigene Gasspürer und beauftragt teilweise auch Dienstleister.

Die Gasspürer tragen große Verantwortung. Mit ihrer akribischen Arbeit tragen sie wesentlich dazu bei, dass die hohen Sicherheitsstandards der e-netz Südhessen beim Betrieb ihrer Erdgasnetze gewährleistet bleiben. Sie werden umfassend ausgebildet und müssen ihr erforderliches Zertifikat regelmäßig auffrischen. Über die Fachkenntnisse hinaus benötigen die Mitarbeitenden hohe körperliche Ausdauer.

In einer durchschnittlichen Saison legen sie mehr als 200 Kilometer zu Fuß zurück. Neben der Prüfung von Leitungen im öffentlichen Raum kontrollieren Gasspürer auch Hauszuleitungen. Dafür benötigen sie Zugang zu privaten Grundstücken. Zlatko Skrbin erläutert: „Selbstverständlich betreten wir keinen Privatgrund ohne vorherige Anmeldung. Leider können wir uns nicht weit im Voraus ankündigen, weil wir immer von der Witterungslage abhängig sind. Wir Gasspürer bei der e-netz Südhessen müssen aber nicht ins Gebäudeinnere und können uns immer ausweisen.“

Das Entega-Unternehmen e-netz Südhessen betreibt in Südhessen ein zuverlässiges und modernes Erdgasnetz. In einem Gebiet mit 707.000 Einwohnern sind 45 Städte und Gemeinden an das inzwischen 2.510 Kilometer lange Leitungsnetz der Netzgesellschaft angeschlossen. red

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