„Der Konvoi aus 25 Feuerwehr- und Rettungswagen ist Montag, dem 26. September, an seinem Zielort in Gambia angekommen. Zwei Tage später wurden die Fahrzeuge offiziell übergeben“, berichtet Rainer Miksch, Werkstattleiter und Rettungsassistent beim Deutschen Roten Kreuz im Odenwaldkreis, der als technischer Betreuer die ausführende Polizeiorganisation IPA (International Police Association) bis Tanger in Marokko begleitet hat.
Dort haben er, zwei Polizisten und der gebuchte Kameramann aus Gründen einer unglücklichen Vorplanung der Reise und wegen bremsender Manöver des Zolls den karitativen Tross verlassen. Die spanischen Polizisten hatten einen sachkundigen Menschen engagiert, der sich um die Grenzübertritte gekümmert hat, die wohl deshalb relativ problemlos verliefen. Dennoch musste der Konvoi zwölf Stunden am Schlagbaum zwischen Mauretanien und dem Senegal ausharren. Ein Fahrzeug blieb dabei im Wüstengebiet auf der Strecke und mussten aus technischen Gründen zurückgelassen werden. Die recht lückenhafte Vorbereitung bestätigt auch Philipp Volm, Polizist aus Esslingen. „Aufgrund des vollkommen durcheinander geratenen Zeitplans, saßen wir bisweilen 19 Stunden hinterm Lenkrad mit nur vier Stunden Schlaf.“
Mit dem Zweck, einen Beitrag zum Aufbau einer rettungsdienstlichen Infrastruktur in dem bitterarmen Land zu leisten, hatten sich rund 70 Polizisten aus vier Staaten an der Aktion beteiligt und die gespendeten Fahrzeuge auf der Landroute überführt. Dabei wurde in Aussicht gestellt, dass die karitative Karawane von bewaffneten Polizeieinheiten des jeweiligen Durchreiselandes als Geleitschutz begleitet wird, was jedoch nie geschehen war.
„Auch die recht komplexen Formalitäten der Grenzpassagen wurden im Vorfeld eher lax gehandhabt, was zu unnötigen Wartezeiten an den Schlagbäumen hätte führen können“, bemängelt Rainer Miksch und lobt die Spanier mit ihrer Idee eines engagierten Mittelsmannes. Ob der Rotkreuzler noch Lust auf ein ähnliches Unterfangen verspürt? „Mit einer präzisen Vorbereitung, ja. Aber mittlerweile glaube ich, dass eine Schulung der Kräfte vor Ort in der aktuellen Ersten Hilfe und Notfallmedizin beinahe sinnvoller sein könnte. Das wäre dann eine Unterstützung von der Pike auf und eine sinnvolle Hilfe zur Selbsthilfe.“ red