Für die Betreiber des „Sound of the Forest“ könnte es auch ein Sonnenaufgang sein, denn nach zwei Jahren Zwangspause des Festivals auf Grund Corona können und wollen sie nun endlich wieder die Freunde von Indie-Musik am Marbach-Stausee für vier Tage unterhalten. Vom Donnerstag (04.08.) bis zum Sonntag (07.08.) darf das Wappentier der „Stauseekerb“, der Hirsch, röhren.
14 Jahre „Sound of the Forest“
Seit nun 14 Jahren – mit einem Jahr Unterbrechung wegen Waldbrandgefahr und zwei Jahren wegen Corona – geben sich Bands zum elften Mal an diesem Platz im Odenwald ein Stelldichein, und einige internationale Bands haben ihre Anfänge eng mit diesem Festival verknüpft, so wie beispielsweise AnnenMayKantereit (diese treten dieses Jahr nicht auf dem „Sound of the Forest“ auf). Über fünfzig Bandauftritte sind auf den vier Bühnen geplant.
Festivalsprecher Jo Megow: „Für uns ist es eine Riesenfreude die Bands wieder unseren Forest-People live zu präsentieren! Und im Umkehrschluss auch den Bands wieder die Möglichkeit geben zu können mit ihrem Publikum zu interagieren. Zusammen im See zu schwimmen und einen Wilden Hirsch im Sonnenuntergang zu genießen. Einfach auf eine geile Zeit anzustoßen und darauf die dunklen Tage die hinter uns liegen zu vergessen.“.
Die Bands im Überblick
Headliner sind „Faber“ und die „Giant Rooks“. Ersterer setzt sich mit Rotweinglas, Gitarre und Zigarette mit der widersprüchlichen Wirklichkeit auseinander. Die „Giant Rooks“ verbindet kantigen Rock mit eingängigen Popelementen. Beide haben ihre Anfänge auf dem Sound of the Forest gehabt, und jetzt kehren sie als internationale Stars wieder hierher zurück.
Eine längere Anreise haben „Lime Cordiale“, denn diese kommen aus Australien: Dort sind sie derzeit der beliebteste Indie-Act und haben eine der größten Auszeichnungen des Landes, den „Aria“, bekommen. Sie begeistern das Publikum nicht nur durch ihre Musik, sondern auch durch interaktive Elemente in ihrem Spiel.
Folk, Swing und nordafrikanische Einflüsse bringen Bukahara mit, die bereits für 2020 angekündigt waren. Elektro Guzzi wiederum gehen den Weg über die Grenze zwischen analog und digital und spielen beispielsweise mit einem Motor Techno – ohne Computer, ohne Looper. Um das musikalische Universum auf dem Sound of the Forest abzurunden, ohne es zu erschöpfen, sei schlußendlich noch Brockhoff genannt – eine Musikerin aus Hamburg, die mit ihren punkigen wie poppigen Songs den Spagat zwischen den 90s und heute schafft und sich unter anderem um den Gegensatz aus Überforderung und Langeweile kümmert.
Gleich auf mehrere Bühnen heizen die Musiker den Zuschauern ein
Gespielt wird auf mehreren Bühnen – Die Hauptbühne ist die Waldbühne, die Talentschmiede hingegen ist die Seebühne. Das „Unterholz“ ist Spielwiese und Experimentierfeld in einem – hier kann es durchaus einmal musikalisch härter oder seltsamer zugehen. Der Fuchsbau wiederum ist für eine ganze Reihe anderer Tätigkeiten vorgesehen – von Schnitzen bis zu einer Einführung in Mental Health oder Festivalkosmetik finden sich hier spannende und neue Tätigkeiten für die Zeiten, in denen man keine rechte Lust hat. Zudem verspricht Raphael Schemel: „Für die ein oder andere Überraschung werden wir sorgen, ein Geschenk an unsere loyalen Fans für ihren support in schweren Zeiten!“
Tickets:
Tickets kosten für Freitag 54 Euro, für Samstag 59 Euro und für Sonntag 25 Euro, für alle Tage zusammen 99 Euro. Wer dazu noch vor Ort campen will, zahlt dafür weitere 27-30 Euro; je nach Ticketart.
Ein Hinweis von der Website des Festivals verdient besondere Erwähnung: Festivalbändchen von 2020, die nicht zerrissen sind und deren Barcode noch lesbar ist, haben weiter ihre Gültigkeit.
Sven Iwertowski