rof. Dr. Dr. hc Julian Nida-Rümelin bei der Rede zum Jubiläum. Foto: Gymnasium Michelstadt

Michelstadt. Am Wochenende vom Freitag, 29. September, bis zum Sonntag, 1. Oktober, feierten Schüler, Eltern, Lehrkräfte, Ehemalige und Freunde des Gymnasiums Michelstadt mit einem Gottesdienst, einem MINT-Event, der akademischen Feier, einem Schulfest und dem festlichen Konzert das zweihundertjährige Bestehen ihrer Schule.

Am Freitagnachmittag fand anlässlich des Schuljubiläums ein MINT-Event statt, bei dem die MINT-Fächer ihr breites Angebot präsentierten und die Gäste jeden Alters zum Forschen, Experimentieren und Entdecken eingeladen waren. In den Räumlichkeiten der naturwissenschaftlichen Fächer wurden von den Lehrkräften Versuchsanordnungen und Anschauungsobjekte aufgebaut, Schüler der Oberstufe unterstützten die Lehrer tatkräftig, indem sie bei den Versuchen halfen und für alle Fragen Rede und Antwort standen.

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Mit der akademischen Feier, die am Samstagvormittag in der Odenwaldhalle stattfand, wurde das Schuljubiläum in Anwesenheit von Kommunal-, Landes- und Bundespolitikern und vielen Ehrengästen, den Mitgliedern des Schulelternbeirates, den Vorstandsmitgliedern des Schulvereins, der Schülervertretung des Gymnasiums Michelstadt, Gästen der Partnerschulen begangen.

In seinem Festvortrag unter dem Titel „Demokratie in der Krise als Herausforderung für die Bildung“ befasste sich Prof. Dr. Dr. hc Julian Nida-Rümelin, bis 2020 Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und von 1998 bis 2002 Kulturstaatsminister, mit der besonderen Situation in Politik und Gesellschaft unserer Zeit, in der, so Nida-Rümelin, Diskriminierung und Diffamierung Teil der politischen Praxis geworden seien, und er sich erstmals Sorgen um die Demokratie mache.

„Eine Demokratie lässt sich alle Menschen wiederfinden“, so konstatiert Nida-Rümelin, denn eine Herrschaftsordnung gelte nicht von Natur aus, sondern müsse legitimiert werden und dies geschehe durch Rechtfertigung gegenüber jeder Person, denn Demokratie, das ist die Selbstbestimmung der Freien und Gleichen.

Als Grundlage dafür sieht Nida-Rümelin die Bildung, und zwar eine Bildung, die nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängt und die Menschen befähigt, gemäß der Menschenrechte das Leben nach den eigenen individuellen Vorstellungen zu leben. Dazu müsse die Erziehungspraxis den demokratischen Grundsätzen entsprechen.

Das Schulfest am Samstagnachmittag zog etwa 3.000 Besucher an.

Am Sonntagabend rundete das Jubiläumskonzert in der Werner-Borchers-Halle in Erbach das Festwochenende ab.

Ein Chor mit rund 180 Sängern, Schüler, Lehrkräfte, Ehemalige, die teilweise eine weite Anreise auf sich genommen haben, sowie Freunde des Gymnasiums Michelstadt hatte unter der Leitung des Musiklehrers Thorsten Klingelhöfer-Marquard eigens für das Jubiläumskonzert Stücke einstudiert. red

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