Dorothee Ewald engagiert sich seit 12 Jahren in ihrer Miteinandergruppe des Diakonischen Werks Odenwald in Michelstadt. Bild: © Bernhard Bergmann

Michelstadt. Dorothee Ewald engagiert sich seit ihrer Familienzeit in der sozialen Betreuung von Menschen mit Einschränkungen.Unter anderem leitet sie seit zwölf Jahren einmal in der Woche eine „Miteinandergruppe“ des Diakonischen Werks Odenwald – eine Gruppe, in der überwiegend Menschen mit Demenz für ein paar Stunden zusammenkommen.

Jeden Montag kommen im Dorfgemeinschaftshaus Menschen mit völlig unterschiedlichen Einschränkungen zusammen. Manche sind noch recht rüstig und suchen Gesellschaft, andere leiden an fortgeschrittener Demenz. Diesen Spagat müssen die Betreuerinnen jedes Mal aufs Neue leisten.

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Menschen mit fortschreitender Demenz verstummen von Tag zu Tag mehr, so Ewald. In der Gruppe dürfen die Teilnehmer zum Erzählen kommen, es gibt Kaffee und Kuchen, es wird gebastelt, gespielt oder gesungen.

Ewald spielt dazu manchmal Gitarre oder Akkordeon. Ewald engagiert sich für Demenzkranke, weil sie die Menschen interessieren. Vor 13 Jahren kam sie zufällig in die soziale Betreuung und stellte fest, dass sie sich gut auf Fremde und ihre Bedürfnisse einlassen konnte.

So kam sie schließlich auch zur „Miteinandergruppe“ in Michelstadt. Ihr Ziel ist es, dass sich die Leute wohlfühlen und eine gute Zeit erleben. Sie schaut nach den Bedürfnissen und sorgt dafür, dass sie das bekommen, was sie brauchen und ein schönes Erlebnis haben.

Gerade bei Menschen mit Demenz ist es wichtig, dass sie frühzeitig darin geübt werden, außer Haus zu gehen und am sozialen Leben teilzunehmen. Viele kommen jedoch zu spät in die Gruppe. Sie müssen dann schon kurz, nachdem sie sich eingelebt haben, die Besuche wieder einstellen, da ihr gesundheitlicher Zustand die weitere Teilnahme nicht mehr zulässt.

Ewald wünscht sich, dass durch ihre Arbeit die Menschen zufrieden sind und selbständiger werden. Sie versucht, die Menschen ernst zu nehmen und ihre Empfindungen zu respektieren.

Mit Musik und den Angeboten versucht sie, sie aus der Reserve zu locken und ihre Erinnerungen und Lebensfreude zu wecken. Sprachlos macht es Ewald, wenn Demenzkranke verlacht und nicht akzeptiert werden.

Ihr ist Inklusion sehr wichtig, sie setzt sich dafür ein, dass Menschen mit Einschränkungen sich frei und ermuntert fühlen, genau das zu machen, was sie wollen. red

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